Katholische Kliniken im Märkischen Kreis, Katholisches Krankenhaus Hagen und Agaplesion kündigen umfassende Restrukturierungen und Erneuerungen ihrer Krankenhäuser im nördlichen Märkischen Kreis und Hagen an

Die Umstrukturierung und Erneuerung der Krankenhäuser im nördlichen Märkischen Kreis und Hagen ist ein Projekt, das die Klinikträger seit längerer Zeit und im Rahmen des Förderprogramms begleitend  mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, den Spitzenverbänden der Krankenkassen und den Bezirksregierungen Arnsberg und Münster geplant haben. Es sieht Verbesserungen an allen Klinikstandorten in Iserlohn, Hagen und Menden vor: Dabei sollen medizinische Leistungen so gebündelt werden, dass insgesamt eine höhere medizinische Qualität in der stationären Versorgung erreicht wird. Zertifizierte Zentren sollen den Bürger*innen eine hochmoderne Medizin mit umfangreicherem Leistungsspektrum bieten und selbst spezielle und komplexe Behandlungen wohnortnah ermöglichen. „Wir werden angetrieben von der Vision einer moderneren und noch besseren medizinischen Versorgung für alle Menschen im nördlichen Märkischen Kreis und der Stadt Hagen“, erklärt Klaus Christophery, Verwaltungsratsvorsitzender der  KKiMK / KKH. „Deshalb wollen wir die Krankenhäuser in Iserlohn, Menden und Hagen zukunftsfähig und wirtschaftlich stabil aufstellen.“

Elisabeth Hospital in Iserlohn wird regionaler Schwerpunktversorger – St. Vincenz Krankenhaus in Menden wird weiter spezialisiert
Im ersten Schritt wird das Ev. Krankenhaus Bethanien in Iserlohn, welches sich in Trägerschaft der Agaplesion-Gruppe befindet, seine Fachbereiche Kardiologie, Gynäkologie/Geburtshilfe und Gastroenterologie an das St. Elisabeth Hospital abgeben. Dadurch und durch bauliche Erweiterungen wird das St. Elisabeth Hospital zu einer Klinik der Schwerpunktversorgung mit hochspezialisierten interdisziplinären Zentren. Für die baulichen Erweiterungen haben die KKiMK bereits eine Bauplanung erstellt und die Unterlagen eingereicht. Am künftig einzigen Krankenhausstandort in Iserlohn sollen neue Gebäude entstehen, die eine moderne interdisziplinäre Notfallambulanz, ein kardiologisch- invasives Zentrum mit Chest-Pain-Unit und eine großräumige Gynäkologie und Geburtshilfe nebst Kreißsälen beinhalten. Außerdem soll ein Gebäudeteil mit neuen patientenorientiert gestalteten Bettenstationen gebaut werden.

Die Abteilung Geriatrie des Ev. Krankenhaus Bethanien soll mit der Geriatrie und Alterstraumatologie des St. Vincenz Krankenhauses Menden zusammengeführt werden. In Menden entsteht so eine große geriatrische Abteilung mit ca. 66 Betten; durch die Erweiterung wird das St. Vincenz Krankenhaus zu einem spezialisierten Haus der Grund- und Regelversorgung. Die Gesamtinvestition an den Standorten Iserlohn und Menden belaufen sich nach aktuellen Planungen auf über 85 Mio. Euro, darin sind Fördermittel in Höhe von über 63 Mio. Euro aus dem Krankenhausstrukturfonds enthalten.

Allgemeines Krankenhaus Hagen wird zur Klinik der Hochleistungsmedizin
Die KKiMK/KKH übergeben im Gegenzug die somatischen Fachabteilungen Kardiologie, Innere Medizin, Neurologie und Schmerzmedizin des St.-Johannes-Hospitals Hagen und die Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie des St.-Josefs-Hospitals Hagen an Agaplesion, sodass diese Abteilungen künftig am Agaplesion Allgemeines Krankenhaus Hagen angesiedelt sein werden. Durch die Übernahme, bauliche Erweiterungen und Investitionen in Höhe von ca. 100 Mio. Euro (rund 81 Mio. Euro Fördermittel zzgl. Eigenmittel) wird das Allgemeine Krankenhaus Hagen zu einer Klinik, welche Hochleistungsmedizin erbringen kann.

Das St.-Josefs-Hospital wie auch alle psychiatrischen und psychosomatischen Kliniken aus dem St.- Johannes-Hospital und dem Zentrum für Seelische Gesundheit Elsey bleiben in der Trägerschaft der KKH. Am St.-Josefs-Hospital sollen in den kommenden fünf bis sechs Jahren rund 25 Mio. Euro in die  Infrastruktur investiert werden.

Neustrukturierung sichert Gesundheitsversorgung und Arbeitsplätze
Insgesamt werden somit alle bestehenden Fachabteilungen und Fachrichtungen neu strukturiert, bleiben aber für die Patient*innen erhalten. „Wir sind fest davon überzeugt, dass die Konzentration von stationären Behandlungskapazitäten zu größeren Einheiten eine qualitativ hochwertige Versorgung der Patient*innen und das wirtschaftliche Bestehen in der Zukunft ermöglicht“, sagt Henning Eichhorst, Geschäftsführer der KKiMK und KKH. „Wir sichern damit die Arbeitsplätze an allen Standorten und machen sie zudem für heutige wie zukünftige Mitarbeiter*innen attraktiver. Auch in Zukunft gilt: jeder einzelne Mitarbeitende in den Kliniken wird dringend gebraucht.“

KKiMK, KKH und Agaplesion setzen auf Grundgedanken der Krankenhausplanung NRW
Das ehrgeizige Kooperationsprojekt über Orts- und Trägergrenzen hinweg greift wichtige Grundgedanken der Krankenhausplanung NRW auf. Diese will eine „gut erreichbare und qualitativ hochwertige, bedarfsgerechte Krankenhauslandschaft für die Menschen in Nordrhein-Westfalen“ erreichen. Krankenhäuser in NRW sollen Kooperationen eingehen, sich untereinander über medizinische Leistungsstrukturen verständigen und aktiv am Transformationsprozess mitarbeiten. „Unsere seit mehreren Jahren vorangetriebenen Überlegungen passen exakt zum Arbeitsauftrag von  Gesundheitsminister Laumann“, betont Klaus Christophery. „Wir halten diesen Auftrag nicht nur für unabwendbar, sondern auch für absolut sinnvoll. Hier bietet sich uns die außerordentliche Chance, neue Maßstäbe in der Gesundheitsversorgung im nördlichen Märkischen Kreis und Hagen zu setzen, in dem wir moderne interdisziplinäre Strukturen schaffen.“ Allerdings laufen Planungsverfahren der Krankenhausplanung NRW, die am Ende des Tages mit der Fördermaßnahme im Einklang stehen sollen.

Marcel Giefers, Geschäftsführer der CURA gemeinnützige Beteiligungsgesellschaft mbH, die zusammen mit katholischen Kirchengemeinden zu den Trägern der KKiMK und KKH zählt, ist überzeugt: „Bürger*innen der Region wie auch Mitarbeiter*innen werden auf Dauer gleichermaßen von diesem Projekt profitieren. Gerade für uns als konfessionelle Träger mit christlichen Werten ist es besonders wichtig, dass unsere Kliniken als Bestandteil der medizinischen Versorgung der Menschen erhalten bleiben.“ Die Umsetzung des Projektes in Hagen und nördlichen Märkischen Kreis steht vorbehaltlich der Zustimmung des Bundeskartellamtes und aller weiterer Rechtsträger. Der Beginn der Umsetzung der neuen Krankenhausstrukturen ist vorbehaltlich positiver Förderentscheidungen durch Bund und Land für den 1. April 2023 geplant.